„Projekte ans Licht” – quirlig und entspannt
Engagement, Teamwork, Einsatz, Zielstrebigkeit, Begeisterung … – all das gab es auch heuer wieder zu sehen beim Präsentationsabend „Projekte ans Licht” der Q12. Vier Projektgruppen der Leitfächer Ethik, Englisch, Biologie und Deutsch hatten am 16. Dezember die einmalige Gelegenheit, die Ergebnisse ihrer 16-monatigen Arbeit einem interessierten Publikum vorzustellen: Gekommen waren neben der Q11, die erleben wollte, was am Ende eines Seminarprozesses als Ergebnis stehen kann, auch einige Eltern, die viel Wohlwollen und auch viel Wissbegierde mitgebracht hatten.
Nach der Begrüßung durch Stellvertretenden Schulleiter P. Emmanuel übernahm die Q12 die Moderation: Madelaine und Simon führten – mit teils pfiffigen Gedankenbrücken – durch die Kurzvorstellung der vier Projekte, die alle das Interesse weckten und schöne Ideen zeigten. Das Seminar zum Rassismus versetzte seine Zuschauer in eine Straßenbahnszene, die Philosophen überraschten mit einer Verschiebung der Fragestellung. Die Journalisten überreichten sich selbst den ersten Preis. Kurz und gut: Alle wollten in die Präsentationsräume kommen, um hinter die aufgezogenen Kulissen zu schauen.
„Exit Nature” – Escaperoomspiele für den Biologieunterricht (Biologie – Lippold)
Im Biologie-Seminar waren zwei Spielfolgen entstanden, die – wie beim Besuch in einem Escape-Room –, nach der letzten geknackten Aufgabe wieder in die Freiheit führen: Die Jahrgangsstufe 6 kann sich auf eine Escape-Stunde zum Thema „Organe” freuen, die Jahrgangsstufe 9 lernt spielerisch-inszeniert und in Augsburg durch Kurzfilme verortet viel im Bereich von „Sucht und Drogen”. Die Besucher wurden mitten in die verstrickenden Aufgaben hineinverwickelt, konnten sich per QR-Codes Videos mit den Spielanweisungen öffnen und hatten auch im Raum Aufgaben zu lösen. Da waren einige raffinierte und eindrucksvolle Ideen und Kniffe zusammengekommen und die Team-Mitglieder gingen offen auf ihre Besucher zu, um sie ins Spiel zu locken!
Werkstatt Philosophie (Ethik – Schulz)
Mit Zehntklässlern hatte dieses Team philosophische Workshops durchgeführt, die zuvor klug ermittelt, entwickelt und erprobt worden waren. „Glück”, „Freiheit vs. Sicherheit”, „Verantwortung” und „Tod” waren schließlich die vier Themen, die aus den Schülerwünschen herausgefiltert und ausgearbeitet wurden. Zum Welttag der Philosophie am dritten Donnerstag im November waren diese Workshops gelaufen und darum hatte sich die Gruppe für „Projekte ans Licht” schon wieder etwas Neues ausgedacht: Sie ließen ihre Gäste in Projektschritte, Teambuilding oder interaktive Arbeit schauen. Das war Innovation pur: Nicht Ergebnisse, sondern die dahinterliegenden Methoden wurden hier lebendig, kontaktfreudig und gesprächsbegeistert zum Publikumsmagneten.
„No to Racism” (Englisch – Kazianka)
Den roten Faden des Abends, die Konzeptentwicklung für die Arbeit mit Schulklassen und Schülergruppen, griff auch das Antirassismus-Seminar im Fach Englisch auf. Wo steckt der alltägliche, unreflektierte, absichtslose und deshalb nicht minder verletzende Rassismus? Wo taucht Rassismus unverhohlen auf? Wo wird Ausgrenzung, Diskriminierung und Benachteiligung von den betroffenen BIPoC (Abkürzung von „Black, Indigenous, People of Color”) erlebt und erlitten? Wie im Projekt mit den 9. Klassen gelang es diesem Raum, seine Besucher nachdenklich zu machen und zu sensibilisieren. Und auch hier wurden die Besucher unmittelbar angesprochen, informiert und an die Hand genommen. Die Heranwachsenden hatten spürbar Lust, das zu zeigen, was sie im Laufe der letzten drei Semester selbst durchdrungen hatten.
Zeitungsjournalismus und mediale Berufe (Deutsch – Ehrenwirth)
Der Journalismus-Raum war schon als Ort ein Erlebnis: Ein Stellwand-Labyrinth mit Texten, ein Schwarzes Brett voll mit Memes zu Thema „Veganismus”, ein Quiz mit Hörstation zu den Synchronsprechern von Hollywood-Stars … – all diese Themen-Anreißer waren getaucht in mystisches Licht und um den entscheidenden Tisch gruppiert: Im Team war eine kostenlose Zeitschrift unter dem Titel ”prozesse.” entstanden. Journalismus war hier ganz konkret erprobt und umgesetzt worden in einem reichhaltigen, phantasievollen, geistreichen und qualitätvollen Print-Produkt.
Vier Projekträume, in denen sich das Publikum des Abends willkommen geheißen und angesprochen fühlte, in denen aber auch die kommenden Abiturientinnen und Abiturienten mit spürbarer Begeisterung vom gegenseitigen Tun Kenntnis nahmen. Denn spürbar war an diesem so quirligen wie entspannten Abend überall: Engagement, Teamwork, Einsatz, Zielstrebigkeit, Begeisterung …