Römersteine neu im Blick
In den Pausenhofbereichen des Hauptgebäudes von St. Stephan liegen zahlreiche Steinfunde aus der Römerzeit aus: Ergraben bei den Bauarbeiten des Gebäudes um 1960 wurden sie seinerzeit als Erinnerungsstücke ausgelegt – und dienen dabei auch als Randmarkierungen, Tritt- und Spielsteine. Viele Schülerinnen und Schüler wissen aber gar nicht, was da vor ihnen liegt.
Im Zusammenhang mit der näherrückenden Sanierung des Pausenhofes sind nun auch diese Steinartefakte wieder in den Blick der Planer – und damit auch der Archäologen – gerückt. Deshalb besuchten Dr. Sebastian Gairhos und Michaela Hermann von der Augsburger Stadtarchäologie das Gymnasium bei St. Stephan, um die Befundlage besser einschätzen zu können. Neben Römertuff, der auch im Lechtal gewonnen werden konnte, gibt es eine Fülle von Kalksteinen aus dem Jura, die auf die Großbaustellen des römischen Augusta Vindelicum kamen. Mit im Sortiment sind freilich auch Sandstein-Stücke mit vermutlich barocken Säulenbasen und manches neuzeitliche Stück Kalkstein, das man an den Bohrungen der Bruchkanten sofort erkennen kann.
Wertvollere Stücke gibt es kaum, wichtig ist vor allem, dass die Steine vor der Abtragung des Pausenhofes sauber zusammengeführt, gelagert und dokumentiert werden können. Dann kann entschieden werden, welche Stücke künftig in einem offenen Lapidarium zugänglich sind – und auch als Sitz- und Spielflächen benutzt werden können. Nach der Begehung haben bereits erste Gespräche mit dem ausführenden Architekturbüro stattgefunden.
Und wer weiß, was beim Umdrehen des einen oder anderen Römerblockes noch ans Tageslicht kommt. Manchmal reichen 90 Grad für einen überraschenden Fund …