Schulschach: Mit Nervenstärke zum Bayernsieg
Lauter zutreffende Vorhersagen machten St. Stephans Schulschachspieler Erik, Mehran, Paul und Zarko bei den Bayerischen Meisterschaften im oberfränkischen Bindlach wahr: Sie spielten so erfolgreich, dass sie sich mit fünf Mannschaftspunkten Vorsprung überlegen die Meisterschaft in der Wettkampfgruppe II (Jahrgänge 2000 und 2001) sicherten und deswegen in der Zeit vom 19. bis 22. Mai den Freistaat Bayern auf Bundesebene vertreten werden. Herzlichen Glückwunsch!
Ein kleines Generationenproblem zeichnete sich im Vorfeld ab: Trainer Aleksander Vuckovic sah das Team als durchaus favorisiert an, doch zugleich mahnte er auch, dass man jede Begegnung mit Vorsicht genießen müsse. Für die Jungs schien es selbstverständlich, dass sie mit 100%, und zwar jeder von ihnen, durchrauschen würden. Diese Einstellung missfiel Trainer Vuckovic, der jedem Kandidaten eine Niederlage prophezeite, was ihm zwar nicht den Ruf einer Kassandra, aber zumindest doch eines “Bremsers” einbrachte.
Man durfte gespannt sein, welche Seite letztlich recht behalten sollte. Glücklicherweise bzw. aufgrund der tollen Organisation wurden die Uhren pünktlich zur ersten Runde angedrückt. Trainer Vuckovic selber bekam davon leider nichts mit, war doch das Zuschauen im Spielbereich nicht erlaubt. Während er im Foyer zunächst die mitgebrachten Schachhefte seiner anderen Schützlinge korrigieren wollte und dann doch mit vielen alten Bekannten angeregte Gespräche führte, kamen die Jungs heraus: Die gute Laune der anderen und Eriks roter Kopf ließen eine gewisse Ahnung aufsteigen. Diese sollte sich bewahrheiten, denn der Kampf wurde mit 3:1 gewonnen und nur Erik hatte die Waffen strecken müssen, wofür er von seinen Kameraden ausgiebig geneckt wurde.
In der darauffolgenden Runde erwischte es Mehran, in der dritten Runde gar die Bank Zarko und in Runde Nr. 4 den bis dato ungeschorenen Paul. Aber auch die Jungs behielten recht, denn alle Kämpfe wurden im Team gewonnen und man führte die Tabelle an. Von da an setzte ein abrupter Reifeprozess ein, weshalb es nicht weiter verwunderte, dass in den verblieben fünf Runden nicht nur 10:0 Mannschaftspunkte, sondern auch 18:2 Brettpunkte – Mehran hatte sich eine weitere Niederlage erlaubt – eingefahren wurden.
Die souveräne Meisterschaft und die Fahrkarte ins Ostseebad Grömitz waren der Lohn der Mühe. Wie es auf der Deutschen ausgegangen sein wird, darüber wird an dieser Stelle berichtet werden. Das Zeug zur Meisterschaft kann man dem Team durchaus zutrauen, aber wieder von Partie zu Partie zu denken, wird den Stephaner-Vierer mit Gewissheit vor unliebsamen Überraschungen bewahren!
Die Ergebnisse im Einzelnen:
- 1. Brett: Zarko Vuckovic (7,5 / 9)
- 2. Brett: Erik Weisheit (7,5 / 9)
- 3. Brett: Mehran Hamkar (6,5 / 9)
- 4. Brett: Paul Thorwarth (8,0 / 9)