Soft-Skills von Konfliktkommunikation bis storytelling
Im Rahmen des Elitenetzwerks Bayern wurde für Schülerinnen und Schüler aus bayerischen Hochbegabtenklassen ein dreitägiges Intensivseminar im ABG-Tagungszentrum (ABG steht für „Akademie bayerischer Genossenschaften”) Beilngries veranstaltet. Ziel dieser Veranstaltung war der Erwerb von Softskills, also Kompetenzen über Fachgrenzen hinweg, die für den zukünftigen akademischen und beruflichen Werdegang von Bedeutung sind. Die Teilnehmer, darunter unsere neunköpfige Gruppe vom Gymnasium bei St. Stephan, erlebten ein anspruchsvolles und bereicherndes Programm.
Der inhaltliche Aufbau des Seminars war flexibel gestaltet, um den individuellen Interessen der Teilnehmenden gerecht zu werden. Die Schüler konnten sich je nach eigenen Prioritäten für einen von mehreren angebotenen Workshops entscheiden. In diesen Workshops arbeiteten sie drei Tage lang in festen Gruppen an einem spezifischen Thema.
Das Themenspektrum war vielfältig und umfasste Bereiche wie interkulturelle Kommunikation, Kommunikation in Konflikten sowie „Presentation skills and storytelling”. wobei letzteres auf Englisch stattfand. Das Ende des Seminars bildete ein Abschlussplenum, in dem die erarbeiteten Ergebnisse diskutiert wurden und sich über die Erfahrungen in den neuen Arbeits-Konstellationen ausgetauscht wurde, was den Lernprozess abrundete.
Ein zentraler Aspekt des Seminars war die besondere Lernatmosphäre. Trotz der hohen Intensität und des schnellen Tempos schufen sowohl die Seminarleiter als auch die Teilnehmenden ein Umfeld, das frei von Druck und Wertung war. Dies ermöglichte es den Schülern, sich voll auf die anspruchsvollen Aufgaben zu konzentrieren und aktiv an den Fragestellungen zu arbeiten. Die Methodik war interaktiv und forderte die Schüler durch intensive Diskussionen, Kleingruppenarbeit und Präsentationen heraus. Ein durchdachter Tagesablauf, der zwischen inhaltlichen Arbeitsphasen, Sportblöcken und Phasen des Netzwerkens mit anderen Teilnehmenden wechselte, sorgte für die nötigen mentalen Pausen und den körperlichen Ausgleich.
Neben dem Erwerb von Fähigkeiten war das Knüpfen von Kontakten ein wesentlicher Vorteil der Veranstaltung. Netzwerkspiele und eine Präsentationskaraoke am ersten Abend erleichterten das Kennenlernen. Da die Teilnehmenden bald an verschiedenen Hochschulen, voraussichtlich in Bayern, studieren werden, war der gymnasiumsübergreifende Austausch besonders inspirierend und vielversprechend für die Zukunft. Eine besondere Gelegenheit bot der abendliche Austausch mit Stipendiaten des Max-Weber-Programms, einem Förderprogramm für begabte Studierende in Bayern. Hier konnten die Schüler Fragen zur Aufnahme und zum Auswahlverfahren stellen, was hilfreich und anfeuernd war.
Die Teilnehmenden haben weit mehr als nur spezifische Techniken mitgenommen. Der wichtigste Lerneffekt war die Anregung, über die Grenzen der eigenen Fachdisziplin hinauszudenken. Das Seminar förderte das Denken in Kontexten, sowie die Entwicklung interkultureller und interdisziplinärer Perspektiven auf verschiedene Fragestellungen. Die intensiven Diskussionen erweiterten die eigenen Horizonte, wobei stets Raum für die Einbringung der eigenen Meinung und Position blieb. Somit bot das Seminar Plattform zum Erwerb von Schlüsselkompetenzen – soft skills, aber auch zur persönlichen Weiterentwicklung und zur Bildung eines wertvollen Netzwerks.