Spielentwickler: phantastisch und lateinisch
„Au ja! Ein römisches Spiel entwickeln!“, jubelten die fünf Fünftklässler aus der Modellklasse 5d. Im Rahmen ihrer Wochenplanarbeit hatten sie ihre Pflichtaufgaben schon alle erledigt und stürzten sich mit Feuereifer auf die Freiwilligenaufgaben, darunter auch die Entwicklung eines eigenen Spiels.
Schon während der Woche zeichneten sie einen komplizierten Spielplan auf, der für mich als Lehrerin nur durch Erklärung nachvollziehbar war. Da sollten Kobolde vorkommen und Wege abzweigen, um Schwerter und Waffen zu gewinnen, ja und auch lateinische Fragen beantwortet werden.
Als Lehrkraft fragt man sich erst einmal, welches Computerspiel hier den Anstoß gegeben hat und ob da nicht zu viel Gewalt im Spiel sein könnte. Doch so schlimm kann es doch nicht werden, wenn man durch das Lösen lateinischer Formen und Aufgaben am Ende all die notwendigen Geheimwaffen erringen kann, um die Hydra zu töten und die Prinzessin zu befreien! Außerdem fragte ich mich schon, ob die fünf Jungs ihr aufwändiges Vorhaben wirklich mit Spielplan, Figuren, Anleitung und Fragekärtchen binnen einer Woche schaffen würden…
Und wieder einmal durfte ich erleben, dass junge Menschen viel mehr bewerkstelligen, als wir Erwachsene ihnen zutrauen: ein geschickt und mit viel Liebe zum Detail gestaltetes Brettspiel, mit dem die ganze Klasse sich spielerisch Inhalte erarbeiten kann. Pueri, optime fecistis!