Sprache oder Was den Mensch zum Menschen macht
Am Freitag, den 8.4.2016, war es so weit. Mit großer Freude durften wir bereits zum zweiten Mal den Journalisten und Schriftsteller Nikolaus Nützel an unserer Schule zu seinem Vortag „Sprache oder Was den Mensch zum Menschen macht“ begrüßen. Durchaus spannend und einnehmend erzählte Nützel im ersten Teil seines Vortrags, wie er eigentlich zum Schreiben gekommen sei. Irgendwann habe er sich als angestellter Journalist beim BR gedacht, ein Buch wäre doch auch was. Also machte er sich daran, einen Krimi zu verfassen, den er zwar beendete, den aber kein Verlag annehmen wollte. Schließlich habe er sich mit der Idee angefreundet, Jugendsachbücher zu verfassen. Und was lag da näher, als sich mit einem Thema zu beschäftigen, das ihn bereits in seinem Sprachwissenschaftsstudium gefesselt hatte, die Sprache! So ist sein bislang erfolgreichstes Jugendsachbuch „Sprache oder Was den Mensch zum Menschen macht“ entstanden, das es auch 2008 auf die Auswahlliste zum Jugendliteraturpreis schaffte. Daran anknüpfend erklärte Nützel:
„Sprache ist Zauberei“.
Diese These untermauerte er mit einem Experiment, wodurch klar wurde, dass derjenige, der Sprache lesen könne, dem Leseunkundigen als Zauberer vorkommen müsse, denn schließlich reagiert ein anderer, wenn er eine Information gelesen habe, immer in irgendeiner Weise. So kann man auch heute mit Leuten Kontakt aufnehmen, die schon seit vielen Jahrhunderten tot sind. Dieser Einblick brachte die Sechstklässler durchaus zum Staunen. Gleichermaßen baff waren unsere Schüler, als er erklärte:
„Grammatik ist der ultimative Zauberspruch in der Sprache“.
Dies begriffen unsere Schüler sehr schnell, als sie erarbeiteten, wie viele Aussagen man aus den vier Wörtern „Das weiß ich auch“ formulieren kann.
Mitreißend, kindgerecht und hochinformativ fächerte Nützel verschiedene Aspekte der Sprachentwicklung und des Sprachwandels auf. Leider waren die 90 Minuten viel zu schnell um, denn gerne hätte man noch etwas mehr zu den möglichen Experimenten mit Sprache erfahren. Schließlich sind wir alle auch irgendwie Zauberlehrlinge in der Sprache!