St. Stephans Goldschatz im Fotoshooting

  • Malerin und Grafikerin Monika Mendat fotografiert die drei Münzen aus dem Goldmünzenfund von St. Stephan, die in einer Publikation näher vorgetellt werden sollen.
  • 52 Goldmünzen umfasst der Münzschatz von St. Stephan, gefunden im Herbst 1978 beim Bau des Neubaus der Schule.

Latein rund um St. Stephan” heißt das Motto, unter dem lateinische Texte veröffentlicht werden sollen, die unmittelbar mit St. Stephan zu tun haben. Im Projektseminar Latein der jetzigen Q12 kam da auch die Idee auf, sich mit den Texten auf den 52 römischen Goldmünzen zu beschäftigen, die im Herbst 1978 auf der Baustelle zum Neubau überraschend gefunden worden waren.

Zu den spannendsten Münzen zählt da die älteste, wohl im Jahr 65 n. Chr. unter Nero geprägte: Auf der Vorderseite zeigt sie Neros Bild mit der Beischrift NERO CAESAR AVGVSTVS, die Rückseite der bereits stark abgegriffenen und daher wohl intensiv benutzten Münze präsentiert eine der seltenen Darstellungen des Janusbogens in Rom, dessen beiden Flügeltüren nur geschlossen wurden, wenn im gesamten Reich Frieden herrschte. IANVM CLVSIT PACE P[opulus] R[omanus] TERRA MARIQ[ue] PARTA: Das römische Volk schloss den Janusbogen, nachdem zu Land und zu Wasser Frieden erreicht war.

  • Das ist die älteste Münze, die stark abgegriffen ist und deshalb wohl auch länger in Umlauf war: Geprägt 65 n. Chr. zeigt sie Kaiser Nero (Vorderseite) und den Janusbogen (Rückseite), desen Türflügel nur in Friedenszeiten geschlossen werden durften.

Die Ausgabe mit Stephaner-Latein soll für künftige Schülerinnen und Schüler natürlich auch gut bebildert werden. Deshalb nahm das Projektteam mit Manfred Hahn, dem Leiter des Römermuseums im Augsburger Zeughaus, Kontakt auf und so kam es vor wenigen Wochen zu einem denkwürdigen Fototermin: Schülermutter Monika Mendat, die als Malerin und Grafikerin arbeitet, hatte sich spontan bereiterklärt, den nicht ganz einfachen Fotoauftrag zu übernehmen. Und Manfred Hahn war bereit, die drei ausgewählten Münzen für dieses Shooting” zu beschaffen.

Die größte Herausforderung war es nun, geeignete Lichtverhältnisse zu finden – wobei sich zuletzt das reine Tageslicht, mit Strahlern verstärkt, als das beste erwies. Im Hof des Zeughauses, aufmerksam beaufsichtigt, gelangen die notwendigen Aufnahmen schließlich sehr zügig.

Dem Römischen Museum mit Manfred Hahn und Monika Mendat gilt unser großer Dank, dass dieser Fototermin möglich wurde, um künftig Stephanerinnen und Stephanern den außergewöhnlichen Schatzfund näher vorstellen zu können: Er erzählt in vielen Details eine Fülle über die römische Geschichte und das Leben in der Provinz Raetien. Zudem führt er eindrucksvoll vor Augen, welches reiche antike Erbe Augsburg hat und insbesondere das Fleckchen Erde, auf dem St. Stephan sitzt!