„Train Kids“ – Kinder zwischen Mexiko und USA

  • Jugendbuchautor Dirk Reinhardt war mit seinem Buch Train Kids“ zu Gast in St. Stephan: Im Namen der 8. Klassen wurde er von Deutsch-Fachbetreuerin Karin Bäumler herzlich begrüßt.
  • Dirk Reinhardt hat mit eigenen Augen gesehen, worüber er schreibt: Hautnah und packend erzählte er über seine Recherchen, die ihn selbst bis nach Mexiko führten.

Mehr Aktualität konnte eine Lesung kaum haben: Der Jugendbuchautor Dirk Reinhardt las aus seinem Buch Train Kids“ und stellte in einem einführenden Vortrag seine Recherchen in Mexiko vor: Er blickt auf die Lebensumständen von Jugendlichen, die in die USA flüchten – während am Tag der Lesung mit Donald Trump ein US-Präsident in seinem Amt vereidigt werden sollte, der plant, gegen diese Immigration eine Mauer an der Grenze zu Mexiko zu bauen, um keine Flüchtenden mehr in die USA zu lassen. Reinhardt erzählte den Schülerinnen und Schülern der 8. Jahrgangsstufe von Kindern und Jugendlichen, die in extremer Armut und zum Teil Elternlosigkeit leben und die sich unter großen Gefahren aufmachen, um ein Stück Heimat zu finden.

In seinem einführenden Vortrag berichtete der Jugendbuchautor von der extremen Armut in Guatemala, El Salvador und Honduras, von landwirtschaftlichen Gewinnen internationaler Konzerne, von der Arbeit der Kinder als Müllsucher und Autowäscher, um die Familien ernähren zu helfen, von Bildungslosigkeit, Vätern und Müttern, die ihre Kinder zurücklassen, um in den USA illegal als Erntehelfer oder Kindermädchen für geringen Lohn zu arbeiten, von dem Gefühl der Verlorenheit der Kinder und dem Mut derselben, sich auf den Weg zu begeben auf eine der gefährlichsten Reisen der Welt: als unbegleitete Jugendliche mittels Güterzügen auf den Weg in die USA, als Train Kids“.

  • Dirk Reinhardts Bilder greifen mitten hinein in die Wirklichkeit von Flucht, Migration, Einsamkeit, Suche nach Heimat und unfassbarem Mut auf dem amerikanischen Doppelkontinent.
  • Ein gewagter Sprung auf einen Zug in das Gelobte Land”: Die Train Kids” setzen alles aufs Spiel, um ihrem Leben eine Perspektive zu geben.

In seinem Vortrag zeigte er auf Karten Mittel- und Nordamerikas die bis zu 3000 Kilometer lange Route, die die Jugendlichen durch tropische Wälder, über 5000 Meter hohe Gebirgsketten und durch die Wüste Mexikos führt. Auf den Dächern der Waggons bzw. in den Waggons legen die Minderjährigen, bis zu 400.000 jährlich, diesen Weg zurück und ernähren sich auf der monatelangen Reise aus den Feldern und leben immer in der Gefahr zu verdursten oder zu verhungern, vom Zugdach gefegt zu werden oder von örtlichen Banditen und Polizisten ausgeraubt und misshandelt zu werden. Seine Recherchen führten Reinhardt selbst nach Mexiko in die Herbergen und zu den verlorenen Plätzen an Bahnlinien, wo er sich von den Jugendlichen ihre Geschichten erzählen ließ. Diese bilden den Hintergrund für die gemeinsame Reise von Miguel, Fernando, Emilio, Jaz und Ángel, die sich zufällig kennenlernen und die eine Freundschaft entwickeln, die sie oftmals durch die genannten Gefahren trägt.

Einfühlsam und spannend zugleich habe Reinhardt aus seinem Jugendroman von 2015 gelesen und dabei habe er aufmerksam gemacht auf die bange Situation der Train Kids“, so eine Achtklässlerin. Die Schülerinnen und Schüler der 8. Jahrgangsstufe dankten mit begeistertem Applaus, interessierten Fragen und vielen Autogramm-Bitten.

  • Gerne stand Dirk Reinhardt am Ende seines Berichts und seiner Lesung aus Train Kids” für Autogramme zur Verfügung …
  • … und gab den hochinteressierten jugendlichen Zuhörern weitere Antworten auf die vielen Fragen, die das Thema Train Kids” auslöste.