Ulrichswoche: An St. Stephans Wurzelort
Unter diesem Motto, diesmal im feierlichen Rahmen zum Abschluss der Ulrichswoche, gingen auch Gymnasium und Kloster von St. Stephan wieder zu ihren Wurzeln: Eucharistie in der Ulrichsbasilika, der vielhundertjährigen Wirkungsstätte der Benediktiner in Augsburg.
Eine besondere Art nachhaltiger Verwurzelung hob P. Prior Emmanuel Andres OSB (in Vertretung unseres erkrankten Abtes Theodor Hausmann) hervor: wenn wir nämlich – wie anhand einer persönliches „Liste“ – täglich oder immer wieder all der Menschen gedenken, auf oder aus deren Wurzeln wir unser Leben aufbauen und gestalten, und deren Zuwendung und Impulsen wir so Vieles verdanken. Im erinnernden Aufzählen ihrer Namen in unserer „Liste“ werden sie (und bleiben wir) lebendig, wurzelhaft, lebenserhaltend, verbunden.
Und es gibt da nicht nur unsere je persönliche Liste. „Im Glauben gegründet“: P. Emmanuel erinnerte an eine Reihe solcher Listen im spirituellen Schatz der Kirche, so z.B. das Erste Hochgebet in der Eucharistiefeier, wo 41 Heilige aufgezählt sind; oder die „Wurzel Jesse“, der Stammbaum Jesu, der im Matthäusevangelium (Mt 1,1−16) aufgelistet ist; oder auch die Allerheiligenlitanei, in der natürlich auch der heilige Ulrich und der heilige Benedikt nicht fehlen dürfen. Aus den Wurzeln all dieser Menschen haben wir Lebenskraft und Glaubenskraft gewonnen, die uns befähigen, unser Leben zu meistern.
Im „Großen Te Deum” von Anton Bruckner, ins Mark gehend dargeboten vom Basilikachor und Orchester der Pfarrei St. Ulrich und Afra unter Leitung von Peter Bader, wurde – wie jedes Jahr zum Abschluss der Ulrichswoche – umfassend der große Bogen unseres Glaubens und unseres Lebens gespannt, von den Wurzeln in Gottes Ewigkeit („te aeternum patrem“) bis zum heutigen Tag („die isto“). Mit der Rückführung des Ulrichsschreins während dieses gewaltigen Lobpreises endete der Festgottesdienst, in den sich die Schul- und Klostergemeinschaft von St. Stephan einfügen durfte.