Wenn Schüler zu Dichtern werden …
Was ist eigentlich Poetry Slam?
Dichter tragen auf der Bühne ihre eigenen Werke vor, indem sie diese mit Stimme und Körper zum Leben erwecken. Die Zuschauer vergeben für Poesie und Performance Punkte und küren auf diese Weise einen Sieger des Dichterwettstreits (Poetry Slam). Poetry-Slam-Texte sind Zeilen, in denen mit Sprache gespielt, mit Reim und Rhythmus experimentiert wird, die Lyrik und Prosa, komisch oder traurig, gesellschaftskritisch oder Nonsens sein können.
Wie lief das Projekt im Deutschunterricht ab?
In den Klassen 10a und 10b stand während der Phase des Online-Deutschunterrichtes ein Projekt zum Thema „Poetry Slam“ an. Zunächst lernten die Schülerinnen und Schüler die verschiedenen Genres, Lyrik, Storytelling und Rap kennen. Hier wurden einige Slams genauer unter die Lupe genommen. Zudem durften die Stephanerinnen und Stephaner ihre ersten eigenen Praxiserfahrungen machen. Mit Hilfe verschiedener Übungen erprobten sie ganz unterschiedliche Wege, selbst kreativ zu werden. Es wurden Gedichte geschrieben, Kurzgeschichten verfasst und viele weitere Texte zu Papier gebracht, sodass die Schülerinnen und Schüler sich schließlich ein großes Repertoire an Textmaterial erarbeiteten.
Auch Merkmale, die eine gelungene Performance ausmachen, lernten sie kennen und arbeiteten an der eigenen Artikulation. Abschließend wurden eigene Texte vorgetragen. Einen entsprechenden Vortragsrhythmus zu finden, Pausen zu setzen, dem Inhalt entsprechend passend vorzutragen und trotzdem locker zu „slammen“, gestaltete sich durchaus zunächst als Herausforderung.
Wo gibt’s was von den jungen Slammern zu lesen und zu hören?
Schade, dass pandemiebedingt kein Vor-Ort-Slamworkshop mit deutschlandweit bekannten Slammern durchgeführt werden konnte und auch auf einen Slamabend verzichtet werden musste! Einige Schülerinnen und Schüler hätten bestimmt gute Auftritte hingelegt. Den Auftritt gestalten die jungen Künstlerinnen und Künstler nun hier über die Webseite.
Das Jahr 2020 von Jonathan Weber
Windows XP von Leander Weide
Unsere Zunge von David Schwarz
Schule von Julia Curic
Was ist denn eigentlich Schule?
Ein Gebäude voller Wissen, Kreativität, Schülern und Lehrern, voller Freundschaft und vielleicht auch Anspannung und Stress.
An diesem Ort haben wir das Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt, alles für das zukünftige Leben.
Wir haben viel Zeit damit verbracht, Hausaufgaben zu erledigen, gute Noten zu schreiben, aber der Spaß darf auch nicht zu kurz kommen. Kaugummi kauen im Unterricht, lachen, während der Lehrer spricht, und aus dem Fenster Papierflieger werfen.
Das alles ist SCHULE!
Ideen von Martin Warmuth
Dieser Text ist entstanden, als ich mir Gedanken machte, welches Thema ich für einen Poetry-Slam-Text nutzen könnte; da mir nichts einfiel, nahm ich mir einfach das Konzept der Ideen an sich zum Thema.
Ideen sind manchmal schön und perfekt wie Bachkiesel, manchmal dumm wie ein Crossover von McDonalds und PETA, manchmal spontan wie der Kauf einer dekorativen Obstschale, manchmal kurzlebiger als der Erfolg von Coke mit Stevia. Sie sind manchmal wertloser als Kassenbons, manchmal aber auch so teuer wie ein Mittelstandesunternehmen. Ideen kann man nicht erzwingen und auch nicht zerstören, aber dennoch kaufen, stehlen oder kopieren. Ideen können schön sein wie ein Wald im Winter, kitschig wie der letzte Vergleich, hässlich wie „zweckmäßige Wohnbauten“. Ideen können brillant sein wie Kristallglas oder undurchsichtig wie die Steuergesetze für Firmen in Irland. Ideen können sinnvoll sein wie die Erfindung der Kabellosen Maus oder sinnlos wie ein PZ4-Schraubenzieher.
Aber eines haben alle Ideen gemeinsam: Wenn man sie braucht, sind sie nicht da. Wenn man Ideen braucht, kommen sie nicht; braucht man bestimmte, kommen die falschen. In diesem Fall liegt die Kunst darin, einfach die falschen Ideen zu nehmen, und so lange imaginär in ihre Einzelteile zu zerlegen und neu zusammenzusetzen, bis sie gut genug sind.