Zu Tisch an der „Künstlertafel”
Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 11ad bringen Künstler aus verschiedenen Epochen und Ländern zusammen an einen Tisch! Dazu machten sich die Schülerinnen und Schüler zunächst in Büchern, im Internet, allgemein in der Kunstgeschichte auf die Suche nach Künstlern, deren Stil ihnen besonders gut gefällt. Sie arbeiteten sich in das Werk und das Leben der Künstler ein, wählten ein Motiv und gestalteten für ihr „Vorbild” einen Tischplatz, an dem er oder sie sich wohlfühlen könnte.
Die Tischsets aus Holz wurden mit Acrylfarben bemalt. Gestaltet und arrangiert wurden auch Teller, Becher, Gläser und Besteck. Auf Platzkarten fassten die Schülerinnen und Schüler die wichtigsten Daten und Informationen ihrer Künstler zusammen. Auf diese Weise entstand ein interkulturelles Tischgedeck mit einem Dutzend Gedecken aus verschiedenen Kunstepochen und Künstlern, das auch im Schulhaus ausgestellt wurde.
Franz Marc: Frühwerk trifft auf Spätwerk
Die Schülerin Silja Mallison gestaltete den deutschen Maler, Grafiker und Zeichner Franz Marc, welcher ein Mitglied der Künstlergruppe „Der blaue Reiter” war. Marc ist bekannt für seine Tierbilder. Ihm stand das Tier näher als der Mensch. Von der gegenständlichen Tierdarstellung, wie sie auf Siljas Tischset zu sehen ist, ging Franz Marc zur symbolischen über. Die gewählten Farben der Tierdarstellungen geben nicht mehr die Farben im Sinne der Natur wieder, sondern haben einen Eigenwert bzw. eine Farbsymbolik: So auch das grüne Pferd auf Siljas Teller.
Pablo Picasso: Mischtechnik aus Bleistiftzeichnung – Acrylfarbe
Der spanische Künstler Pablo Picasso (1881−1973) mit seinem umfangreichen Werk wurde gleich von zwei Schülern gewählt. Das vielseitige Genie prägte mit seinen Arbeiten in unterschiedlichster Weise die Kunst im 20. Jahrhundert. Der Schüler Julius von Ciriacy-Wantrup wählte das Gemälde „Guernica”, welches Picasso 1937 zur Weltausstellung als Wandbild für den spanische Pavillon malte. Es ist eine Erinnerung an die Kleinstadt Guernica und die Schrecken des Krieges, welche die Stadt bei einem Flugzeugangriff 1937 erleben musste.
Louis Henry Sullivan: Aquarellwirkung durch Brush-Stifte
Marc Hirsch wählte sich den US-amerikanischen Architekten Louis Henry Sullivan (1856 – 1924). Der einflussreiche Architekt prägte den Rationalismus. Der „Rationalismus” bezeichnet eine allgemeine Geisteshaltung um 1920, d.h. nach dem Kriegstrauma und den politischen Wirren zu Beginn der Zwanzigerjahre. Seine Bauten verkörpern konstruktives und funktionales Bauen. Bekannt wurde er mit der „Formel” „form follows function”, welche bedeutet, dass die Form eines Gebäudes sich von seiner Funktion ableitet. Marc wählte Sullivans „Warenhaus Carson, Pirie und Scott in Chicago” (1899−1094) als Motiv für sein Tischset.
Die Schüler und Schülerinnen stellten einander ihre gewählten Künstler in „gemütlicher Runde” vor. Weitere gewählte Künstler waren z. B. der französische Maler George Braque, der Belgier René Magritte, der Franzose Robert Delaunay, der deutsche Künstler George Grosz, Oskar Schlemmer, Piet Mondrian, Joan Miro sowie Marcel Duchamp.