Ostergrüße aus dem Homeoffice
Das Ostern diesen Jahres 2020 werden wir so schnell wohl nicht vergessen: Eier werden nur in den eigenen vier Wänden gesucht, für manch einen wird der traditionelle Kirchenbesuch vor das eigene Tablet verlegt und familieninterne Osterfeierlichkeiten finden ebenfalls nur per Videokonferenz statt. Damit trotz der Isolationszustände auch ein wenig gutes Gefühl in die Haushalte einzieht, gibt es weltweit viele Solidaritäts-Aktionen gegenüber Risikogruppen und Vertretern essenzieller Berufe.
Auch die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums bei St. Stephan ziehen da natürlich mit. Ergänzend zu der Aktion der Unterstüfler, die Bilder für die Bewohner der benachbarten Seniorenheime gemalt haben, hat auch die SMV eine Aktion auf die Beine gestellt. Die 99 Bewohner des Antoniushauses, des Pflegeheims gegenüber der Schule, erhielten jeweils eine Karte – entweder selbstgebastelt oder gekauft und verziert – mit einem kleinen Gedicht oder Sinnspruch und einem Ostergruß.
Yvonne Tippelt (9b), Laura Winter (9b), Luca Gaurieder (10a), Lisa Werner (10a), Laurenz Metzner (Q11), Sarah Angermann(Q12), Rebekka Neu (Q12), Johanna Warmuth (Q12) und Katharina Kolland (Absolvia 2019) – also Schülersprecher, engagierte SMVler, aber auch Schüler, die sich bisher nicht für die SMV engagiert haben – hatten sich zusammengefunden (natürlich nur in einer WhatsApp-Gruppe), um diese Karten zu gestalten.
Jeder konnte dabei seiner Kreativität freien Lauf lassen, weshalb schlussendlich viele unterschiedliche Kartenmotive in den verschiedensten Design-Stilen verteilt werden konnten. Leider durften die Karten nicht personalisiert werden. Wie bei ähnlichen Aktionen in der Vergangenheit darf das Pflegeheim seit der Datenschutzreform die Nachnamen der Bewohner auch nicht für solche Zwecke herausgeben. Die fertigen Karten mussten dann nur noch gesammelt und vorbeigebracht werden.
Der ursprüngliche, eher komplizierte Plan, wie das bewerkstelligt werden könnte, wurde glücklicherweise recht schnell überflüssig gemacht, nachdem sich Lisa dazu bereiterklärte, auf einer Fahrradtour durch halb Augsburg und die umliegenden Dörfer alle Karten einzusammeln. Die finale Route war schließlich etwa 50 Kilometer lang und dauerte inklusive möglichst kontaktfreier Übergabe fast vier Stunden. „Mit 80er-Musik ging das deutlich leichter“, kommentierte Lisa ihre Odyssee.
Schließlich wurden die Karten wie vereinbart in einer Kiste vor dem Pflegeheim abgestellt, wo sie sicherlich 99 Mal für viele kleine Freuden gesorgt haben.