Stadtrechts-Edition: Das Team zu Gast an der Uni
Am Donnerstag, dem 28. März 2019, besuchte das Projekt-Seminar „Von der Urkunde zum Buch – Das Augsburger Stadtrecht von 1156“ die Juristische Fakultät an der Universität Augsburg zu einer Redaktionskonferenz. Bei dieser Teamsitzung wurden im Gespräch mit dem zukünftigen Herausgeber unseres Buches Prof. Dr. Christoph Becker grundsätzliche, inhaltliche, strukturelle und auch finanzielle Fragen im Plenum, bestehend aus dem Schülerteam um StD Matthias Ferber, erörtert sowie in vielen Fällen entschieden und ansonsten auf wenige Vorgehensweisen eingegrenzt.
Ein Aspekt war beispielsweise die Festlegung auf einen populärwissenschaftlichen Schreibstil, ein weiterer die inhaltliche Struktur unseres Buches, bei der in ausführlicher Diskussion nicht nur die allgemeine Aufteilung in Kapitel und deren Reihenfolge, sondern auch deren Gliederung in Unterthemen beschlossen wurde. So konnte der erste Teil des Buchbandes strukturiert werden, wobei immer wieder die Interessen unserer Lesergruppe, die sowohl aus interessierten Bürgern als auch Experten besteht, berücksichtigt werden mussten. Da für den zweiten Teil unseres zukünftigen Buches noch keine einheitliche Struktur festgehalten werden konnte, einigte man sich zunächst auf zwei mögliche Vorgehensweisen und diskutierte deren Vor- und Nachteile.
Nach einer Stärkung im nahegelegenen Restaurant „Il Porcino” bei vorzüglicher Pizza besuchte die Gruppe auf Einladung von Prof. Becker um 18 Uhr die Vorführung des Films “Die Stille schreit” im Hörsaal der Juristischen Fakultät. Das Schicksal der beiden durch das Nazi-Régime zerschlagenen Augsburger jüdischen Unternehmerfamilien Oberdorfer und Friedmann, vor den Zeiten des Nationalsozialismus als erfolgreiche Schirmproduzenten und Wäschefabrikanten bekannt, verdeutlicht das scheinlegale Vorgehen der Nationalsozialisten gegen Juden: Zerstörung ihrer wirtschaftlichen und persönlichen Existenz, bis zum Tod einzelner Familienmitglieder. Im Anschluss beantworteten die Nachfahrin Miriam Friedmann und der Filmemacher Josef Pröll Fragen zum Leben der Friedmanns – in denen auch St. Stephan eine Rolle spielt – und zu Erfahrungen in der Recherché, besonders auch im Hinblick auf Interviews mit Nachkommen der nationalsozialistischen Verantwortlichen.